Geschichte des Spanischen Tanzes
Normalerweise werden mit dem Spanischen Tanz rhytmische Gitarrenmelodien, steppende Füße und braungebrannte Frauen in Flamenco Kleidern in Verbindung gesetzt. Dies ist allerdings nur ein Bruchteil der Vielfältigkeit des Spanischen Tanzes: Die verschiedenen Regionen Spaniens haben im Laufe der Jahrhunderte regionstypische und traditionelle Tänze geformt. So würde man beispielsweise Musik und Tanz mit Dudelsack und Tamburin nicht unbedingt Spanien zuordnen, wobei dies eine weitverbreitete Tradition im Norden des Landes ist!
Seit Beginn der Menschheitsgeschichte dient der Tanz der Kommunikation und des persönlichen Ausdrucks. Spanien bildet dabei keine Ausnahme und hat sich viele traditionelle Tänze bis heute erhalten. Einfache Stammes- und Ritualtänze bildeten den Anfang auf der Iberischen Halbinsel, bevor im Mittelalter strukturierte religiöse Tänze hinzukamen und sich vermischten.
Im 15. Jahrhundert verschwanden dann mehr und mehr ernste und schwere Tänze mit klaren Schrittabfolgen und populäre und fröhliche Tänze setzten sich durch. Während die Renaissance-, Volks- und populären Tänze sich international durchsetzten, formten sich gleichzeitig regionale Tänze in den verschiedenen Regionen Spaniens aus, vermischten sich oder bildeten sich unabhängig von den allgemeinen Tanzstilen neu. Beispielsweise gibt es allein in Katalonien mehr als 200 traditionelle Tänze!
Während des Barockzeitalters ließen sich Zigeuner auf der Iberischen Halbinsel nieder und brachten ihren eigene Musik und ihren Tanz mit, welcher sich wenig später in den so bekannten Flamenco verwandelte. Der leidenschaftliche Flamenco-Tanz breitete sich vor allem in Andalusien, später im ganzen Land und schließlich sogar international aus. Durch den Ruhm des Flamencos und der Unterdrückung von kulturellen Gütern einzelner Regionen während der Diktatur Francos, verschwanden viele regionsspezifische Tänze. In den letzten Jahrzehnten jedoch erleben die regionalen Tänze eine Wiederbelebung und das spanische Volk tanzt und tanzt und tanzt!
Traditionelle Spanische Tänze
Jota Aragonesa: Dieser typische Tanz kommt aus dem Norden Spaniens, wie der Name verrät aus Aragón. Ein Paar tanzt schnelle Schrittfolgen und spielt gleichzeitig mit erhobenen Händen Kastagnetten. Bei diesem Tanz werden maurische Einflüsse vermutet, da Verbindungen zu einem maurischen Poeten bestehen, der im 12. Jahrhundert aus Valencia verband wurde.
Sardana: Eine Gruppe fasst sich an die Hände und bildet einen Kreis und tanzt diverse Schrittfolgen. Typischer Tanz in Katalonien.
Muñeira: Getanzt allein, zu zweit oder auch in der Gruppe wird dieser Tanz von Dudelsack-Musik begleitet. Dieser "Müllers-Tanz" ist in Galicien und Asturien verbreitet.
Zambra: Der Zambra ist ursprünglich ein maurischer Tanz. Er wurde auch nach der Wiedereroberung durch die Katholiken geduldet und mit Elementen des spanischen Tanzes vermischt.
Bolero: Einer der ältesten und traditionellsten Tänze Spaniens. Getanzt wird in schnellen Schritten, scharfen Drehungen und plötzlichen Pausen.
Fandango: Einer der ältesten Tänze Spaniens: lebending, freudig, meist zu zweit getanzt.
Paso doble:Ein schneller, spanischer Tanz - erinnert an den Tango.
Flamenco: Leidenschaftlicher Tanz, allein oder auch zu zweit.