Las Pinturas Negras
Bei Enforex können Sie beim Sprachkurs Spanisch + Kunstgeschichte alles über die berühmte Bildreihe Las Pinturas Negras von Goya und viele weitere berühmte spanische Kunstwerke erfahren und dabei Spanisch lernen. Dieser Kurs wird in folgenden Städten angeboten: Barcelona, Granada, Madrid & Salamanca und wird jeweils von geführten Museumsbesuchen vervollständigt. Falls Sie sich für Madrid entscheiden, können Sie die 14 Werke sogar im Museo del Prado betrachten.
Las Pinturas Negras (Die Dunklen Gemälde) von Francisco Goya sind die gruseligsten, aber auch berühmtesten Bilder des Ausnahmekünstlers. Die Bilder waren ursprünglich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, sondern nur für den Künstler selbst. Sie wurden erst nach seinem Tod in seinem Landhaus gefunden.
Seine Verzweiflung über seine Taubheit, die tiefen emotionalen Wunden, welche die napoleonischen Kriege hinterlassen hatten und die Distanzierung vom spanischen Machtapparat veranlassten Goya sich in seinem Landhaus in der Umgebung von Madrid zu isolieren. Das Haus trug den Namen "Quinta del Sordo" (Villa des Tauben), da der vorherige Besitzer ebenfalls taub war. In seiner Einsamkeit begann er seine emotionalen Unruhen direkt an den inneren Wänden des Landhauses mit Ölfarben auszudrücken.
Las Pinturas Negras wurden niemals vom Künstler selbst erwähnt oder kommentiert. Erst nach seinem Tod wurden sie gefunden und auf Leinwänden befestigt, um sie im Museo del Prado in Madrid auszustellen. Daraufhin gaben 14 Kunstgeschichtler der Bildreihe und jedem einzelnen Bild einen Namen. Die Namen helfen die Bilder zu identifizieren, die Bedeutung der Bilder jedoch kann nur gemutmaßt werden, da niemand weiß, was Goya wirklich auf dem Bild ausdrücken wollte.
Die Bildersammlung, bestehend aus 14 dunklen, pessimistischen Gemälden, wird von ähnlichen, dunklen Farbkombinationen bestimmt. Vorwiegend lassen sich verschiedene Schwarz-, Braun- und Ockertöne finden. Die Stimmung der Bilder ist finster, allein die vermischten Ockertöne hellen einzelne Elemente und Szenen auf und verleihen den Bildern etwas Leben. Einige Bilder brechen mit diesen Grundfarben und beinhalten Spritzer von Rot, Blau und einem öden Weiß.
Einige der bekannteren Bilder der Serie Pinturas Negras, wie Saturn verschlingt einen Sohn und Duell mit Knüppeln werden sichtbar von einem bösartigen und gewaltvollen Thema bestimmt. Einige Kritiker meinen, dass dieser aggressive Unterton in allen Bildern vertreten ist und Hauptthema das Hauptthema darstellt. Viele seiner Bilder bleiben jedoch unerklärt, wie zum Beispiel die albtraumartigen Szenen vom Perro Semihundido (Hund) und Hexensabbat oder das melancholische Bild 'Leocadia' oder das charaktervolle Bild Zwei Alte essen Suppe.
Die weniger bekannten, aber nicht weniger spektakulären Bilder zeigen, dass Goya nicht nur von Bösartigkeit und Pessimismus getrieben wurde. Seinen internen Ärger drückt er beispielsweise im Bild Saturn verschlingt einen Sohn aus, andere Bilder hingegen zeigen die Komplexität und Vielschichtigkeit der Gedanken Goyas. Vor allem die Gesichter vieler Bilder erscheinen grotesk und hexenartig und drücken mehr als nur Bösartigkeit aus. Die Taubheit Goyas befähigte ihn tief in die Seelen seiner Mitmenschen hineinzusehen und nicht nur das Äußere und den Schein wahrzunehmen und drückte diese Innenansichten zusammen mit seinen Gefühlen in den Bildern aus.
Viele der Bilder der Pinturas Negras sind für die Kunstwelt und die spanische Kultur zu Ikonen geworden. Zum Beispiel wurde die Szene "Duell mit Knüppeln" zum Symbol für den Kampf zwischen dem Alten und Neuen Spanien. Die Schlussszene des Films Jamón Jamón von Biga Luna 1992 stellt den symbolhaften Kampf, hier mit Schinkenkeulen, von Goya nach und macht auf die Gefahr des Ausverkaufs des traditionellen Spaniens durch die Modernisierung.
Las Pinturas Negras befinden sich heut im Prado Musem in Madrid und besteht aus folgenden Gemälden:
- Romeria de San Isidro
- Saturn verschlingt einen Sohn
- Zwei Alte
- Hexensabbat
- Leocadia
- Duell mit Keulen
- Perro Semihundido (Hund)
- Judith und Holofernes
- Zwei Alte essen Suppe
- Lesende Männer
- Die Kuriosen
- Atropos
- Phantastische Vision
- Asmodea