La Movida Madrileña
La Movida Madrileña ("Die Madrider Bewegung") markiert einen kulturellen Wendepunkt in der Geschichte Spaniens. Mit dem Tod des Diktators Francisco Franco 1975 und der wiedergewonnenen Meinungsfreiheit entstand in Madrid eine Subkultur, die alles in der Vergangenheit Unerlaubte möglich machte und eine ganze Nation beeinflußte. La Movida Madrileña war der Neuanfang eines neuen Spaniens. La Movida Madrileña bedeutete Aufbruch, Freiheit, Laut sein und alles das machen, was einem in den Sinn kam.
Spanien wurde zu diesem Zeitpunkt in eine liberale Demokratie umgewandelt, öffnete sich nach außen und baute eine neue Wirtschaft auf. Eine Welle der Freiheit ging durch das Land und besonders in Madrid wurde diese neue Freiheit zelebriert und gelebt. La Movida Madrileña wird unter Spaniern auch La Movida genannt, da sie von Madrid ausgehend auf alle Teile des Landes ausbreitete. La Movida war eine unvergleichbare Kulturrevolution in Spanien, die angefangen von Kleidung, Musik, Theater, Musik, Literatur bis hin zur Sprache selbst Einfluss hatte. Es veränderte sich einfach alles.
Die "Lust" des ganzen Landes, vor allem der jungen Generation, aus 35 Jahre alten Grenzen und Verboten auszubrechen verwirklichte sich in der Movida Madrileña. Die Gesellschaft hatte Hunger nach lauter Musik, bunten und grellen Farben, bizarren Meinungen und neuer Mode. Agatha Ruiz de la Prada ist ein bekanntes Beispiel für die neue Modeszene: Sie schuf eine Kollektion mit hellen Farben, die mit astrologischen Symbolen bestückt waren und den Kleidungsstücken somit Originalität und Individualität verlieh. Juan Carlos Arguello, ein Künstler der die toten Wände von Madrid mit Graffiti besprühte inspirierte die gesamte Jugendgeneration und verwandelte Teile Madrids in ein Farbenmeer. Camus und Juan Calonge verliehen ihren Ideen durch Comic Ausdruck, Alaska durch ihre laute Musik und später durch ihre Fernsehsendung und Pedro Almodóvar revolutionierte das Kino. La Movida Madrileña begann Ende der 70er Jahre, erreichte ihren Höhepunkt Mitte der 80er Jahre und hat bis heute ihre Spuren in der spanischen Kulturszene hinterlassen.