Un Chien Andalou
Der surrealistische Film Un Chien Andalou (Ein andalusischer Hund), produziert von Luis Buñuels und Salvador Dali 1929 in Frankreich, wurde zur Quelle der Inspiration für alle Low-Budget-Regisseure der damaligen Zeit. Der 16 minütige Kurzfilm besteht aus einer Aneinanderreihung bizarrer, eigenartiger Szenen, aus der auf den ersten Blick keine zusammenhängende Handlung zu erkennen ist. Eines kann jedoch mit Bestimmtheit gesagt werden: Un chien Andalou ist nicht für Zartbesaitete bestimmt, sondern soll offensichtlich schocken. Eine der Anfangsszenen lässt darüber keinen Zweifel offen: Ein Mann schneidet mit einem Rasiermesser einer vor ihm sitzenden Frau durchs Auge. Der Kurzfilm wurde zu seiner Zeit zum Symbol für den surrealistischen Film und erlangte revolutionären Charakter durch seine Spezialeffekte.
Handlung & Hintergrund
Die Regisseure beabsichtigten eine reine Handlungsabfolge auszudrücken, und das rationale Denken außen vor zu lassen. Handlung und Szenen sollten auf keinen Fall Symbolcharakter annehmen. Die ursprüngliche Idee des Films wurde in einem Gespräch zwischen Buñuel und Dali geboren, als sie über ihre eigenen Träume sprachen. Von dieser Idee ausgehend fragten sie sich, welche unterdrückten Gedanken einen menschlichen Kopf ausfüllen. Nach diesem Schema entstand schließlich Ein andalusischer Hund: vermischte, voneinander unabhängige Szenen und Handlungsabfolgen.
Dali und Buñuel erwarteten Ende der 20er Jahre eine ablehnende Haltung der Gesellschaft gegenüber ihres revolutionären Kunstwerks. Zu ihrer Überraschung war das Publikum fasziniert und der Film wurde unter den Surrealisten und Anhängern sehr bekannt. Der Film hat einen durch und durch dunklen Charakter, mit dem Ende, dass beide Hauptdarsteller letztlich Selbstmord begehen. Nach dem Erfolg von Un Chien Andalou, schrieben und produzierten Buñuel und Dali einen weiteren kontroversen Film mit dem Namen L'Age D'or.